„Schauplatz Kirchberg“
Ein Filmabend mit Florian Kogler
Drei Kurzfilme aus dem noch jungen Schaffen von Florian Kogler präsentierte die ZONE bei ihrer
Premierenveranstaltung. Titelgebend für den Abend war ein am Reithberg gedrehtes Filmfragment, in
dem auf sich allein gestellte Kinder in beklemmenden Nachtszenen um Kerzenstummel kämpfen.
Behutsam und intim angelegt hingegen war der zweite Beitrag, eine Dokumentation über die an der
Schwelle zur Demenz stehende und in Wien lebende ehemalige russische Emigrantin Elisabeta. Im „Buch
Sabeth“ blätternd, blitzt noch einmal die hochgebildete Künstlerin und Freundin berühmter
Persönlichkeiten hervor. Den zwischen Humor und Wehmut kreisenden Szenen gelingt die Würdigung
einer Vergessenen.
Im Interview durch die Moderatorin Katrin Rosenberger, selbst aus der Theaterwissenschaft kommend,
erfuhren die Zuseher wissenswertes aus der Welt des Filmemachens und erhielten eine Vorstellung vom
Umfang der notwendigen Arbeiten. Vergnüglich bescheiden gestand er, dass „die Arbeit eh alle anderen
machen – nur wenn es schiefgeht, ist der Regisseur schuld“.
Im abschließenden dritten Film, „So sind wir nicht“, ging es grotesk und vordergründig um einen
Wasserleichenfund im Urlaubsort, in der Hauptsache jedoch um die Einsamkeit des Kreativen. Es ist die
augenzwinkernde Selbstreflexion des jungen Filmemachers, die neugierig macht auf kommende Werke.
Zur Person: Florian Kogler, Jahrgang 1989, schloss das Studium der Theater,- Film- und
Medienwissenschaften als Magister ab und studiert seit sieben Jahren an der Filmakademie Wien Regie
und Drehbuch bei Michael Haneke, Wolfgang Murndorfer und Götz Spielmann.
Peter Gungl